Das Projekt "Kalkal"

Unterstützung des Handwerks in Nordkamerun.

Neues Konzept stärkt die Position der Leder-Manufaktur.

Im extremen Norden Kameruns befindet sich die Stadt Maroua, die vom Länderdreieck Kamerun, Nigeria und Tschad umgeben ist. Eine Region - einst Hochburg traditionellen Handwerks - in der die ethnische Vielfalt nicht von willkürlichen Grenzen eingeengt war und Sozialstrukturen der Großfamilien als Lebenssicherung galten.

Heute zählt Maroua zur Armenkammer Kameruns. Die Stadt ist Anlaufpunkt für Flüchtlinge aus dem Tschad und Nigeria. Für viele ist sie nur noch durch ihre Grenznähe interessant. Die wirtschaftliche Entwicklung jedoch ist an Maroua vorbeigegangen.

Daher ist es umso verblüffender, dass eine letzte Bastion des traditionellen Handwerks - das Lederhandwerk - noch nicht völlig ausgestorben ist. Etwa 350 Familien leben bis heute von diesem Handwerk. Seit 1997 verhilft die französische Nichtregierungsorganisation (NRO) Actions de Solidarité Internationale (ASI) in Zusammenarbeit mit der lokalen Handwerkervereinigung GIC Appui au Développement de l'Artisanat mit ihrem Programm der Handwerksförderung der Lederkaste zu neuen Perspektiven. Durch eingehende Beratung und intensive Betreuung ist es ASI gelungen, eine große Gruppe von Lederhandwerkern und Gerbern dafür zu gewinnen, die außergewöhnlichen Qualitäten ihrer Manufaktur mit einem angepassten Marketingkonzept neu zu beleben.

Bei den Mitgliedern der Lederwerkstätten und denen des Gerbereiviertels ist die strenge Geheimhaltung der Techniken das höchste Gut. Das Wissen der traditionellen Technik wird vom Vater auf den Sohn übertragen. Dies kann bis zu 25 Jahren dauern. Dadurch wird die Technik bewahrt und das hohe Maß an Qualität garantiert. Eine Weiterentwicklung der Produktion ist unter diesen Umständen jedoch nur sehr langsam und bedingt möglich.
Die Einführung des Gütesiegels KALKAL (übersetzt: Präzision), dessen Kriterien von ASI und GIC ADA zusammen mit den Lederverabeitern festgelegt wurden, führte zu einer erfolgreichen internen Beratung und Verbesserung der Arbeit. Das Gütesiegel wird von einer unabhängigen Jury nach strenger Qualitätskontrolle vergeben.

Deutlich höhere Gewinnspannen beim Verkauf der Produkte stellen den Anreiz für das Erreichen des Gütesiegels dar. Es konnte im Verlauf der 6 Jahre eine erhebliche Verbesserung der Produktqualität erzielt werden. Die Produktpalette wurde zudem erheblich erweitert und dem modernen Geschmack angepasst. Die Marke KALKAL umfasst heute mehr als 100 verschiedene Ledermodelle. Alle Modelle sind aus hochwertigem Leder handgefertigt. Auch der vorgelagerte Gerbprozess wird manuell und nach traditioneller Art ohne chemische Hilfsmittel ausgeführt.
Das verbesserte Einkommen und die erhöhte Nachfrage haben zu einer merklichen Verbesserung der Gesundheits- und Ernährungssituation der Familien geführt. Mehr Kindern kann der Schulbesuch ermöglicht werden. Auch die Handwerker selbst finden zunehmend Interesse an funktionalen Alphabetisierungskursen (in Französisch), um sich persönlich und ihre beruflichen Aktivitäten weiter zu entwickeln.

justiceF will diese positive Entwicklung in Maroua durch die Vermarktung der hochwertigen KALKAL Produkte in Deutschland stabilisieren helfen. Wir konzentrieren uns auf den Vertrieb eines ausgewählten Sortiments, das sich besonders gut als Kunden - oder Mitarbeitergeschenke eignet.
Der Gewinn aus dem Verkauf der KALKAL Produkte fließt zurück in die Arbeit von ASI/GIC ADA und andere armutsorientierte Projekte von justiceF.

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